Arbeitsmarktprofil 2023

Kufstein
Österreich Logo

Kufstein

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Kufstein ist Teil der NUTS 3-Region* Tiroler Unterland. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 42,6% (2023), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Tiroler Unterland lag im Jahr 2021 bei 43,6% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2021).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Tiroler Unterland wurde im Jahr 2021 ein BRP/EW von rund 105% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2019 und 2021 wurde ein Rückgang des BRP von 2,7% verzeichnet (Tirol: -4,9%, Österreich: +2,0%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Tiroler Unterland wurde im Jahr 2021 eine Produktivität von rund 105% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur des Tiroler Unterlandes wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors und vom Dienstleistungssektor geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2021 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 38% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 61% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 69% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2021 waren rund 6% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Tiroler Unterland (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 28% im sekundären Sektor und von rund 66% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Tiroler Unterland in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind bspw. eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote und ein vergleichsweise niedriger Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren, aber auch ein niedriger durchschnittlicher Jahresnettobezug und ein hoher Anteil erwerbsferner Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Innviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Steyr-Kirchdorf, Traunviertel, Nordburgenland, Salzburg und Umgebung, Osttirol, Mittelburgenland, Unterkärnten, Tiroler Unterland, Pinzgau-Pongau, Außerfern und West- und Südsteiermark.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2023, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2020‑2022, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2020‑2022; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2021‑2023, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2021‑2023 je erwerbstätiger Person 2019‑2021, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2021‑2023

 
Impressum Datenschutz Barrierefreiheit
Arbeitsmarktprofile 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008